Heute hatten wir nur eine Aklimatisationstour auf dem Programm, es ging von unserer Lodge aus 300 Meter nach oben auf knapp 4000 Meter zum Everest View Hotel, einem sehr schön gelegenen Hotel, wie der Name schon sagt kann man den Blick auf den Everest und die Ama Dablan, dem nepalesischen Matterhorn genießen. Da gab es dann auch einen Toast und den unausweichlichen "Nepalese Tee" (Black). Für mich allerdings nicht da ich Haushalten muß, da ich in Deutschland durch eine Verkettung ungünstiger Umstände nicht mehr dazu gekommen bin ausreichend Euro abzuheben. Nun es müsste trotzdem reichen, wenn auch ohne Großeinkäufe. Zigaretten sind hier übrigens sehr günstig, 50 Rupien das sind etwa 60cent pro 20ger Schachtel. Gut sind sie angeblich auch, zumindest stark. (Shikar heißen sie.)
Von Namche geht es steil bergauf zum Everest View Hotel. Vom Weg aus sieht man die von unten unsichtbare Militärbasis und später einen Flughafen auf dem die Hubschrauber mit Expeditionsmaterial landen das von dort mit Yaks weiter zum Basislager transportiert wird.
Das Hotel unterscheidet sich was den Standard angeht deutlich von allem anderen im Khumbutal. Es gibt sogar Sauerstoffduschen um die Leute die mit dem Hubschrauber angeflogen sind, ohne jede Möglichkeit zur Akklimatisation, am Leben zu erhalten. Von der Terrasse hat man einen schönen Blick auf den Nuptse, den Everest und die Ama Dablam.
Auf dem Weg zurück lies ich das Sherpa Museum links liegen, da ich wie immer seit ein paar Tagen sehr Müde bin. Besonders heute den in der letzten Nacht fand ein Volksfest bis 4 Uhr statt, daß Schlafen unmöglich machte, laute Musik, mitheulende Hunde. Ich habe mir ein Tagebüchlein gekauft. Auf dem handgeschöpften Papier lässt sich allerdings kaum schreiben, dafür ist es farblich abwechslungsreich und topologisch interessant. Bis auf ein sehr leichtes Kopfweh keine Anzeichen der Höhenkrankheit.
Abends. Essen war wie bislang immer in dieser Lodge ganz gut. Eine seltsame Pizza, komische Maultaschen und als Vorspeise eine Pilzsuppe mit für europäische Zungen nicht bestimmbaren Ingredienzien. Getrübt wurde das Gelage durch die Unart einiger Teilnehmer den Tischtee, der eigentlich für alle Gedacht ist, in ihre Thermosflaschen abzufüllen um am nächsten Morgen nicht läppische 100Rupien für Tee ausgeben zu müssen. Morgen geht es nach Thame, einem Kloster. Kopfweh ist schlimmer geworden aber das konnte sich auch auf die Zahnschmerzen zurückführen lassen. Eine Email habe ich in einem Internetcafe abgeschickt. 100 Rupien kostete das Vergnügen und nahm eine Dreiviertelstunde in Anspruch, da die Satellitenverbindung alles andere als stabil ist und man Wartezeiten mit einkalkulieren muß. Außerdem habe ich ein dickes Buch gekauft, daß die armen Sherpas jetzt durch den Himalaja tragen müssen und von dem ich bis Ende der Reise lediglich einen paar Seiten gelesen haben werde. Die Höhenluft schwächt die Konzentrationsfähigkeit wer also Bücher mitnimmt oder ein Tagebuch schreibt, der meide die Hypotaxe.
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