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13/14. Tag Pangpoche / Sanasa

Von heute an geht es zurück nach Lukla. Ein Teil unserer Gruppe macht einen Ausflug zu einem Gletschersee in einem Nebental. Der See selbst ist natürlich eiskalt und baden ist völlig unmöglich aber der Blick auf die direkt hinter dem See aufsteigenden Felswände ist beeindruckend. Um wieder zum Rest der Gruppe aufzuschließen gehen wir querfeldein. Das erweist sich als Fehler. Ein Fluß lässt sich nicht überqueren und wir müssen uns parallel zum eigentlich Weg bis zur nächsten Brücke mehrere Kilometer durch die Pampa schlagen. Auf dem Weg zwischen Pangpoche und Sanasa wird ein Mann von einem Schwächeanfall dahingerafft und muß halb in das nächste Teehaus zwecks Aufpeppeln getragen werden. Trotz des nepaltypischen kümmerlichen Essens ist er nach einer einstündigen Rast wieder hergestellt. Vor der Lodge kämpfen derweil zwei freilaufende Yaks miteinander, werden aber durch Steinwürfe von den Einheimischen getrennt bevor eines von Ihnen zu ernsthaftem Schaden kommen kann. Es windet sehr und auf der Straße rasen von Zeit zu Zeit Staubwolken vorbei. Der Himmel ist aber immer noch Klar. Ankunft in unserer Lodge in Pangpoche. In der Mitte des Frühstückraumes befindet sich ein Ofen der mit daneben aufgestapelten getrockneten Yakfladen befeuert wird. Es stinkt außergewöhnich intensiv nach Yakmist. Die Toilette ist auf der anderen Seite des Weges und unter dem Loch im Boden befindet sich ein ungewöhnlich großer Haufen Exkremente. Mit jedem Meter den es bergab geht fühlt man sich stärker. Die Luft wird wieder spürbar dicker. Ein Mann erzählt es gäbe einen Marathon durchs Tal vom Basislager nach Namchet Bazar. Das muß eine Tortur sein. 2000 Höhenmeter hoch und runter und eine sehr steinige, unebene Strecke sind sicher nicht jedermanns Sache. Am Kloster Tengboche soll es Zuckerbäckerware geben, gibt es tatsächlich auch aber nur die mutigsten mit den robustesten Mägen greifen zu. Ich konnte bis jetzt ohne Magenverstimmung leben und eine solche wäre nichts was ich in Nepal unbedingt einmal durchlitten haben wollte. Kühlschränke gibt es hier mit einiger Wahrscheinlichkeit genauso wenig wie im Rest des Tales. Der Tag war Ereignislos. Sanasa hat sich seit unserem ersten Besuch nicht verändert. Vor dem Haus ist immernoch ein Markt. Die beiden Kinder der Wirtin spielen immernoch auf dem Weg mit den Touristen. Neu ist lediglich ein Yak in der Tür der sich nicht vertreiben lässt und wahrhaft teuflisches Gehörn trägt. Der Abend vergeht unter Schach- und Kartenspiel. Die Abendtoilette im dunklen am Waschbecken neben der Türe der Lodge stellt spannungsmäßig den Höhepunkt des Tages da.


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