Dauer:
Ich habe von Pamplona bis Santiago de Compostella 8 Tage benötigt. Wer von Saint Jean Pied de Port startet wird einen anstrengenden Tag mehr einplanen müssen. Die Tagesstrecke liegt damit knapp unter 100km und dürfte für jeden auch ohne intensive Vorbereitung fahrbar sein. Wer allerdings (wie ich vorher) noch nie mit Gepäck auf dem Rad in Spanien unterwegs war sei gewarnt: Der konstante Gegenwind und das zusätzliche Gewicht machen die 100km pro Tag dann doch ein ganzes Stück zermürbender als man vielleicht gedacht hat.
Flug und Fahrradtransport:
Man sollte auf jeden Fall einen Gabelflug wählen. Sehr billig im Vergleich zu zwei separaten Oneway Flügen. Ein Karton zum Fahrradtransport ist notwendig und wird in der Regel von der Fluggesellschaft gestellt. Das Fahrrad lässt sich gut im Flughafen auseinander bauen. Die Demontage der Pedale ist absolut notwendig, also sollte man sich vorher erkundigen ob die Fluggesellschaft einen Pedalschlüssel zur Verfügung stellt. Ohne den scheitert die Pilgerfahrt nämlich schon am Check-In-Schalter. Auch auf der Rückreise muß man das Fahrrad nicht in Einzelteilen zum Flughafen schleppen denn die Taxis transportieren in Santiago gerne auch unverpackte, nicht demontierte Räder zum Flughafen.
Fahrrad:
Ein Rennrad ist völlig ungeeignet, wenn man etwas vom tatsächlichen Jakobsweg sehen möchte aber es ist möglich, die Strecke parallel zum Wanderpfad, häufig sogar in nur ein paar Metern Abstand mit einem solchen zurückzulegen. Empfehlen würde ich aber ein Tourenrad oder Mountainbike. Zwar sind nicht alle Abschnitte des Jakobwegs für Fahrräder befahrbar, aber mit Schieben kommt man stets durch, und zur Not gibt es immer Umfahrungen auf Asphalt. Der Gepäckträger sollte sehr robust sein. An meinem sind unterwegs die Schrauben, welche den Träger auf der Hinterachse aufstützen durchgebrochen.
Strecke:
Häufig läuft der Pilgerweg direkt neben den ausgezeichneten Bundestraßen entlang und erlaubt damit zügiges Vorankommen. Die Bundestraßen sind außerdem über lange Strecken autofrei, da zusätzliche eine neue Autobahn parallel gebaut wurde. Der Pilgerweg selbst ist mit dem Rad meist gut befahrbar außer es hat geregnet, dann ist es eine einzige Schlamschlacht und ein Ausweichen auf die Straßen sei sehr empfohlen.
Unterkünfte:
Sollte ich nochmal auf dem Jakobsweg unterwegs sein, würde ich unbedingt ein Zelt mitnehmen. In den Herbergen kann man nur schlafen, wenn man taub oder tot ist. Insbesondere mit dem Rad macht das zusätzliche Gewicht nicht viel aus, und zur Hochsaison gibt es laut Führer angeblich noch das Problem das man von den dann häufig überfüllten Herbergen als Fahrradpilger erst aufgenommen wird wenn keine Fußpilger mehr erwartet werden.
Vorbereitung
Nach zwei Wochen Warten hat sich das Wetter in Nordspanien zum Besseren gewendet. Anstelle von Dauerregen und Schnee in den höheren Lagen hat es nun zwischen 1 und 20 Grad in Pamplona und der Wetterbericht für die nächste Woche sagt ein mehr oder weniger stabiles Hochdruckgebiet Voraus. Leider ist es immer noch nicht möglich, über die Pyrenäen zu fahren, da die Pässe tief verschneit sind. Deswegen werde ich direkt von Frankfurt über Madrid nach Pamplona fliegen und die erste Etappe von St. Jean Pied de Port nach Pamplona überspringen. Schade zwar das Roncesvalles damit nicht mehr auf dem Weg liegt, aber mit dem Fahrrad wird schlecht durch den Meter Neuschnee zu kommen sein der in den lezten Tagen dort gefallen ist.
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