Gegen 6.00 Uhr Morgen starten wir aus dem Lamms
(24h am Tag geöffnet) Richtung Marienplatz. Dort ist es noch recht dunkel und die Startfotos sind dementsprechend unscharf und unterbelichtet. Dann frohen Mutes los. Wetter gut. Nach 10 Metern erste Beinahekollisionen mit Reinigungfahrzeugen- und Kräften. Die Grosshesselloher Brücke erreichen wir innerhalb Weltrekord verdächtiger 70 Minuten. Da die Sonne langsam aufgeht, machen wir an einem verwaisten Imbiss Rast. Ein Toilettenhäuschen erwies sich als nützlich. Wir vergehen uns bereits jetzt an der eisernen Ration Müsliriegeln. Sehr lecker, leider aber auch sehr schwer. Auf dem folgenden Teilstück bis Hohenschäftlarn macht sich die Müdigkeit bemerkbar. X. kann mit geschlossenen Augen und leicht schnarchend wandern. Sehr irritierend insbesondere, da sie in den kurzen Wachphasen ihre eben geträumten Träume weitererzählt. Wir verlaufen uns ein wenig, es geht - obwohl die Etappe im Führer ohne Anstiege beschrieben ist - zum Teil steil bergauf durch Laubwäldchen. Wegführung ist unklar. Der Weg nach Schäftlarn ist weiter als die Karte vermuten ließ. Am
Kloster Schäftlarn
angekommen wird in einer Wirtschaft direkt neben den Klostermauern eingekehrt und ein erstes Bierchen/Apfelschorle auf den Zielort getrunken. ?Venedig!? Füße werden ausgelüftet, erste Blasen verarztet. Nach dem wir den Isarkanal überquert haben, kommen wir zum Gasthaus zum Bruckenfischer
und biegen nach rechts ab. Der Weg verläuft schattenlos bis hinauf zum Kanal, danach mehrere Kilometer schnurgeradeaus in sengender Sonne zum Ickinger Wehr. Dieses Stück Weg wird bis zum Erreichen der Norditalienischen Tiefebene das unangenehmste bleiben. Der weitere Verlauf des Weges durch den Wald ist wieder unklar, aber wir schaffen es, bedauerlicherweise unter Umgehung des Riemschmiderparks bis Wolfratshausen. Am Ortseingang werden große Flöße geschreinert. Vermutlich werden die unweit gelagerten Sanitärkabinen
Ickinger Wehr
später auf den Flößen montiert werden. In den Plus am ersten Zielort tragen uns die Füße nur noch widerwillig, glücklicherweise lassen sich Supermarktwagen auch als Rollatoren benutzen, und so ist man zumindest ein wenig mobil. Nach abgeschlossenem Einkauf marschieren wir zum Bahnhof und von dort aus weiter aus der Stadt hinaus, um einen Platz zum Zelten zu finden. Hitze und Schmerzen machen jeden Schritt zur Qual. Die Stöcke bei jedem Schritt fest in den Asphalt zu rammen verschafft ein wenig Linderung. Spaziergänger fühlen sich vom aggressiven ?Tak Tak? offensichtlich verfolgt. Am Ende des Loisach-Isar-Kanals finden wir ein Stückchen in den Wald hinein neben dem Zustieg einer Kläranlage eine geeignete kleine Rasenfläche zum Zeltaufbauen. Leider wird der Weg von Spaziergängern frequentiert und wir müssen bis nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Aufbau des Zeltes warten. Der Plan, das Zelt abseits des Weges im Unterholz aufzuschlagen, wird wegen zu aktiver Fauna verworfen. Wäsche waschen funktioniert problemlos, waschen im Kanal klappt auch ohne Probleme. Die Nacht ist wenig ereignisreich. Nur einmal konstatieren Stimmen im Dunkeln die Anwesenheit eines Zeltes neben dem Weg.
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